Hallo Baby! – Wir sind startklar!

Juhuuuu!

Ihr könnt euch nicht vorstellen, welch Erlösung der Ultraschall, letzte Woche Freitag in der Klinik, in der wir spontan einen Termin zur äußeren Wendung bekommen hatten, für mich bedeutete und wie viele Felsbrocken er von meinem doch zerrissenen Herzen fallen ließ!

Aber von vorne…

Die äußere Wendung. Ein Eingriff, der für mich, vor zwei Wochen noch, unter keinen Umständen in Frage gekommen wäre. Schließlich musste es einen Grund geben, warum Leo an meinem letzten Frauenarzttermin noch immer in meinem Bauch saß. Einen Grund, den ich, ohne ihn zu kennen, respektieren und Leo selbst die Entscheidung, ob und wann er sich in die Schädellage drehen würde, überlassen wollte. Ich hatte meinen Frieden damit geschlossen, auf das Leben, das ich nun schon seit neun Monaten unter meinem Herzen trage, mein zweites Baby und die Natur zu vertrauen. Die beiden würden sicherlich ihren Plan haben und genau dieser sollte vermutlich der richtige sein. Für uns beide. Für Leo und mich.

Der Zwang der Schulmedizin 

Dass dieser Plan jedoch den der Schulmedizin und der hier im Umkreis ansässigen Ärzte durchkreuzen würde, ahnte ich, als ich, im reinen mit mir und dem Gedanken, eine spontane Geburt in Beckenendlage, möglichst noch ambulant, zu schaffen, begann die Krankenhäuser telefonisch bezüglich ihrer Kapazitäten in den kommenden drei bis vier Wochen anzufragen, nicht. Meine positive Einstellung einer möglichen Beckenendlagengeburt und der damit verbundene Optimismus schlugen, schneller, als ich es realisieren konnte, in Verzweiflung um. Lediglich eine einzige Geburtsklinik schien, meine Hebamme hatte mich schon sanft vorgewarnt, diese Art der Entbindung auf natürlichem Wege anzubieten. Jedoch nur, sollte der Chefarzt anwesend sein. Die Tatsache, dass dieser seit Beginn dieser Woche und bis in den September hinein im Urlaub verweilen würde, lies dann auch noch das letzte Fünkchen Hoffnung, das in mir keimte, ersticken. 

Da saß ich nun also. Den schlafenden Ben, der auf so eine wundervolle Art und Weise spontan ambulant zur Welt gekommen war, genau so, wie ich es mir auch für Leo wünschte, neben mir und den Tränen nahe. Um den drohenden Kaiserschnitt, zu dem mich die Schulmedizin offenbar zwingen wollte, abzuwenden, blieb nur noch ein Weg. Wir mussten uns auf den Versuch der äußeren Wendung einlassen. Kurzfristig und beinahe schon überstürzt, denn das Vorgespräch sollte direkt an dem Morgen, an dem der Eingriff stattfinden sollte, geführt werden. 

Leo und mir blieben letztendlich also (nur) noch drei Tage, um uns selbst auf dieses Ereignis, welches sich und die Gedanken daran noch immer sehr befremdlich für mich anfühlte, vorzubereiten. – Und dies tat ich auch. Jedoch ohne die indische Brücke, das Moxen, Licht und Klang, hatte der kleine eigensinnige Mann in meinem Bauch offenbar keinen Gefallen daran gefunden. Vielmehr sprach ich mit ihm. In jeder freien Minute. Und versuchte ihm zu erklären, welcher Weg der beste für ihn und für mich, für uns, sei, um zu seiner bereits bestehenden Familie dazu zu stoßen und von Beginn an die selbstbestimmte Ruhe genießen zu können, die auch sein Bruder vor genau drei Jahren genossen hat. Die ersten Stunden im Kreißsaal und dann, nach der vorgeschriebenen Zeit, zu Hause. Dort, wo man sich am wohlsten fühlt und den Frieden hat, den man sich wünscht, um zusammenwachsen zu können. Ohne unerwünschte Eingriffe von außen.

Ende gut, alles gut?

… Und auch wenn ich seit Mitte letzter Woche das Gefühl hatte, die kleinen, zarten Füßchen würden mich nun nicht mehr rechts, sondern links in die Rippen treten, trat ich den Weg, am Freitagmorgen in die Klinik, nüchtern, wie gewünscht, nach einer schlaflosen Nacht, mit einem flauen Gefühl im Magen an. 

Es war noch nicht einmal acht Uhr, da lag ich bereits, die Beine hoch gelagert, an das CTG angeschlossen in ‚meinem‘ Krankenhausbett im Kreißsaal, während mich mein Mann, gemeinsam mit Ben, der uns begleitete, stationär anmelden sollte. Denn die Hebamme, die mich aufgenommen hatte, hatte Leo‘s Kopf eindeutig oben links getastet! Nachdem das CTG eine knappe Stunde geschrieben wurde und keinerlei Auffälligkeiten zeigte, folgte die Aufklärung über alle Risiken durch eine Assistenzärztin, die mir riet, die Kopie des von mir unterschriebenen Bogens besser nicht durchzulesen und das Legen des Zugangs, an dessen Stelle noch heute ein großer bläulich brauner und vor allem schmerzender Fleck prangt. – Schließlich musste man mit allem rechnen. Bevor ich jedoch, zwischen zwei geplanten Operationen an der Reihe sein sollte, sollte, zur Sicherheit, noch einmal ein kurzer Ultraschall gemacht werden. 

Und jetzt fragt mich bitte nicht, wie unser zweites Wunder dieses Kunststück vollbracht hat, aber auf dem Monitor war Leo‘s kleiner großer Dickkopf, den er, wie Ben, eindeutig von Papa übernommen hat, ohne Zweifel unten zu erkennen! Er hatte es also alleine geschafft und sich, wie es sein soll, mit der Schädellage in die optimale Geburtsposition gebracht. Und das, wenn ihr mich fragt, nicht erst im Krankenhaus. Die Hebamme muss sich also, Gott sei Dank, geirrt haben.

Somit sind wir also, endlich, startklar!

… Und schon mehr als gespannt, wie viel Zeit sich Leo noch in Mama‘s Bauch gönnen wird!

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