Im letzten Jahr bereits an anderer Stelle thematisiert, möchte ich unsere Notfall-Apotheke hier nun noch einmal aufgreifen, ergänzen und als Update für euch veröffentlichen.
War damals die Welt noch in Ordnung, Baby Ben bis dato nie wirklich krank und ich für alle kleineren Beschwerden, wie Schnupfen oder Zahnungsschmerzen bestens vorbereitet, sieht es heute, mit einem aktiven Kleinkind, das seit seinem ersten Geburtstag die KiTa besucht, anders aus.
Es nimmt kein Ende
So hatten wir neben dem Norovirus und einer Art Sommergrippe, die mit den für den Hand-Mund-Fuß-Virus typischen Aphten im Rachen einhergeht, bereits eine Vielzahl von unliebsamen Besuchern im Haus und kämpfen mit Weidenrindenrinden Spezial-Shampoo aktuell darum, der Kopflaus den Zutritt zu verwehren.
Augen zu und durch
Eine andere Wahl hat man oftmals leider nicht. Sagen doch selbst die Kinderärzte, von denen wir in der Zwischenzeit einige kennenlernen durften, da der Akutfall meist bis immer an den Wochenenden, sprich außerhalb der geregelten Sprechzeiten, eintritt, dass man das Immunsystem seine Arbeit verrichten lassen und die Krankheit wohl oder übel aussitzen muss.
Dass diese Tatsache vor allem uns Müttern, die in dieser Zeit der wohl größte Trostspender für ihre Kinder sind, das Herz schmerzen lässt, ist verständlich. Würden wir unseren kleinen Patienten, die sonst fröhlich und vor Energie nur so strotzend unseren Alltag erhellen, den Schmerz zu gerne abnehmen. Da dies jedoch nicht möglich ist und das “Aua” wegpusten oder ein “Kühlie” keine Allheilmittel sind, bin ich stets auf der Suche nach vorzüglich natürlichen Möglichkeiten, die Selbstheilungskräfte des kleinen Körpers zu unterstützen.
Nachfolgend lest ihr jene, von denen ich mich in der Anwendung bei Ben und auch bei mir selbst überzeugen konnte.
ABER: Auch wenn ich persönlich die Ansicht vertrete, nicht wegen jedem kleinen Wehwehchen einen Arzt aufsuchen zu müssen, bitte ich euch, meine Tipps lediglich als Anregung zu sehen und im Zweifelsfall unbedingt Rat bei einem Arzt oder Apotheker zu suchen!
Erkältung:
Viel frische Luft und eine ohnehin empfohlene abwechslungs- und vor allem vitaminreiche Ernährung beschleunigen den Genesungsprozess. Muttermilch und Kochsalzlösung als Nasenspülung befreien zudem die Atemwege. Medikament: Dulcamara, Infludoron, Meteoreisen (stärkt das Immunsystem)
Husten:
Warme Wickel mit Kartoffeln auf der Brust beruhigen, wie auch selbst hergestellter Hustensaft aus Zwiebeln und Honig oder aber aus schwarzem Rettich und Rohrzucker. Medikament: Aconitum, Bronchi Plantago, Bryonia, Dulcamara
Fieber:
Neben den klassischen Wadenwickeln helfen kühle Fußbäder im Küchenwaschbecken und bringen zudem, mit Wasserspielzeug, Spaß. Johannisbeeren wirken schweißtreibend und senken das Fieber. Medikament: Aconitum, Belladonna, Weleda Fieber- und Zahnungszäpfchen
Ohrenschmerzen:
Wärme wirkt wohltuend und die ätherischen Öle der Zwiebel, als Zwiebelsäckchen angewendet, entzündungshemmend. Medikament: Belladonna, Dulcamara
Bindehautentzündung:
Muttermilch als natürliche Augentropfen unterstützt die Heilung, ebenso wie Fenchel- und Salbeitee-Auflagen. Medikament: Euphrasia Augentropfen, Pulsatilla
Bauchschmerzen:
Wärme und Kamillenblüten-Bauchwickel wirken beruhigend. Medikament: Nux Vomica
Durchfall:
Getrocknete Heidelbeeren, wie auch ein Brei aus zerdrückter Banane und zerdrücktem Apfel tragen zur Linderung der Beschwerden bei. Medikament: Chamomilla, Dulcamara
Verstopfungen:
Das Wasser von für kurze Zeit eingelegten und ausgedrückten Pflaumen, löffelweise verabreicht, wirkt abführend.
Stumpfe Verletzungen:
Kühlen. Kühlen. Und nochmals KÜHLEN! Medikament: Arnica, Traumeel-Salbe
Brennesselstiche:
Zerriebener Spitzwegerich verringert den brennenden Schmerz.
Insektenstiche:
Der im Saft einer frisch aufgeschnittenen Zwiebel enthaltene Schwefel wirkt antibakteriell, desinfiziert und lindert den Juckreiz. Medikament: S-quito free SOFORTHILFE KRÄUTER-GEL
Verbrennungen (Grad 1-2):
Johanniskrautöl eignet sich hervorragend für die Wundbehandlung. Medikament: Cantharis
Unruhe:
Wenige Tropfen Lavendelöl in Bettnähe wirken beruhigend (u.a. auch bei Husten) und halten zudem Mücken fern. Medikament: Calmedoron
Seid auch ihr Hausmittel-erprobt? Dann bitte her mit euren Tipps, damit wir gemeinsam gesund werden und vor allem bleiben können!
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